Princess on the edge | Arts & Culture

Wenig diskret und äußerst mitreißend schildert die Kinobiographie den Aufstieg des sensiblen Modegenies Yves Saint Laurent. Dieser wurde bereits mit 21 Jahren Chefdesigner bei Dior, bevor er mit tatkräftiger Unterstützung seiner großen Liebe, dem Kunstsammler Pierre Bergé, sein eigenes Label „YSL“ gründete. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie Saint Laurent mit modischen Meisterwerken, wie dem Damensmoking oder dem Mondrian-Kleid die Modewelt revolutionierte.

Schonungslos wird auch die Schattenseite des glamourösen Lebens von Yves Saint Laurent präsentiert. Dieser quälte sich zeit seines Lebens mit Selbstzweifeln und Depressionen und behauptete von sich selbst, nur zwei mal im Jahr glücklich gewesen zu sein; im Frühjahr und im Herbst, wenn er seine Kollektionen präsentierte. Doch trotz seiner inneren Kämpfe, die immer wieder seine Beziehung zu Pierre und die Zukunft seines Unternehmens gefährdeten, gelang es dem Designer, dank seines unglaublichen Talents, zu einem der bedeutendsten und innovativsten Modeschöpfer aller Zeiten zu werden.

Meiner Meinung nach wirft dieses Biopic einen äußerst einfühlsamen Blick auf Yves Saint Laurents sensible Seele, seine große Liebe und natürlich auch auf seine Mode. Die Zeitreise in das glamouröse Paris der 50er und 60er Jahre begeisterte mich genauso, wie das große Talent des jungen Hauptdarstellers Pierre Niney (Niney studierte monatelang Mimik und Gestik von Yves Saint Laurent). Ein Highlight war für mich auch der Auftritt von Nikolai Kinski als junger Karl Lagerfeld. Lagerfeld und Laurent waren als junge Designer in derselben Clique in Paris und feierten ausgelassen miteinander, obgleich sie zeitlebens als Rivalen galten, sowohl in modischer Hinsicht, als auch privat (Laurent hatte eine Affäre mit Lagerfelds Lebensgefährten).

Alles in allem ein wunderbarer Film und ein Must-see für alle Modeliebhaber!